Blackout - Wie steht es um die Notfunk-Fähigkeit?
#11

Hallo Henning,

es lohnt sich an diesem Thema dran zu bleiben.
Das sehe ich auch so.

Vielleicht kommt ja noch mehr Input von Nutzern dieses Forums.

73 und 55 von Rubin / Michael
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#12

(20.09.2021, 18:09)Rubin schrieb:  Bei einem Stromausfall der länger andauert und der sehr grosse
Gebiete betrifft (also ein "Blackout") können die BOS nach 2 - 4 Stunden
nur noch sehr eingeschränkt per Funk kommunizieren, weil deren Relais-
funkstellen nur kurzzeitig mit Notstrom versorgt sind.
Wie gesagt, BOS hat mobile Relaisstellen, die in Einsatzfahrzeugen eingebaut sind und "ne ganze Weile" mit Fahrzeugdiesel versorgt werden.
Ausserdem gibt es für Behörden Spritlager, die Fahrzeuge versorgen, wenn Tankstellen aus Strommangel ausgefallen sind.
Die "Kommunikationsprobleme" der Blaulichtbehörden sind heute nicht mehr so gravierend wie man allgemein denkt.

73 Achim (13HN465)
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#13

Hallo Achim,

vielen Dank für Deinen Hinweis.

Demnach auch bei einem Blackout bei den BOS eher kein Bedarf für Unterstützung durch Hobbyfunker (CB, Amateurfunk, etc.). Gut zu wissen und beruhigend.

Das würde den Nutzen des Notfunks bei einem Blackout auf Nachbarschaftshilfe (Welfare Traffic) einschränken. Auch das wäre eine wichtige Funktion.

73 von Rubin / Michael
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#14

Als 1978 die Schneekatastrophe in Norddeutschland war, da gab es noch kein Mobilfunk, noch kein "digitalen BOS-Funk-Netzwerk".
Der Amateurfunk hatte ein besser ausgebautes Relaisnetz als BOS, und der CB-Funk hatte gerade seine Hoch-Zeit, auf den 12 Kanälen war das Gedränge groß.
Das war eine gute Schnittmenge für eine "unterstützende Funkhilfe".
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneekata...hland_1978

Das waren ganz andere Bedingungen, aber heute steht der BOS-Funk ganz gut auf eigenen Beinen

73 Achim (13HN465)
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#15

Ich bin gespannt, was man über die "Grid off" Übung in Österreich vom 2.10.21 hört.

https://www.gutentag.news/austria-off-gr...ober-2021/

73 Digger

Digger (der Sucher),
13HN958 / 13RF958  - am Mike Hartmut
Mobil: AE 6110 / (AE5890EU), DV27 T / DV27 S / DV 27 lang /
3/4 λ Eigenbau
KF: AE 5890EU, 3/4 λ Eigenbau / Sirio SD 1300 U
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#16

Tja, anderswo klappt es manchmal besser als in Germanien ...

73 & 55
Wolfgang
CB-Funkstation Elster 03 oder 13HN135
am Mikrofon der Wolfgang im QTH Berlin-Spandau
Mobil auf AM 9
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#17

Henning hat Recht, Notfunk üben, ja das wär gut;

jetzt ein aktueller Beitrag aus der Praxis :
am Wochenende kam nicht mal das Passwort der Funkstaffel wieder auf der Insel Rügen an.
Da sind wohl einige Nordlichter im Küstennebel versunken.
Schade drum.
Wir waren gelistet und voll dabei und haben unseren Beitrag geleistet in größerer Runde.

Wir alle können uns eh nur auf Welfare Funk im Notbetrieb einigen, da die BOS - Einheiten ja nix von den AFU's wollen, obwohl's im Gesetz steht

Die tapferen Jedermannfunker (CB - Freenet - PMR) laufen da absolut ohne Anfragen durch, da keine klare Organisationsstruktur vorhanden ist.

Ich operiere wie bekannt sein dürfte in beiden Lagern und sehe die Synergieeffekte sehr positiv,

jedoch die Philosophie über den Notfunk zu realisieren, geht nur schwer. Leider


Gruß Senator.

mit freundlichem Gruss

de Kurt  Senator  /  13HN1806  / DO5KVW

Motto:  lieber Kurzwelle als Neue Welle

Kisten:  President, TEAM, STABO,  KAISER, DNT,  Yaesu,  Anytone;  BAOFENG ...
Antennen; Horizontal / Vertikal;  A 99, Dipol etc.
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#18

(14.09.2021, 22:10)Dann versuch ich mal, die Fragen zu beantworten:Rubin schrieb:  1. Habt ihr euch auf ein solches Szenario vorbereitet?

Nicht wirklich. Bedenkt man, was bei einem länger anhaltenden Stromausfall alles nicht mehr funktioniert (Strom-, Wasser-, Kommunikations-Ausfall) dann steh ich wohl noch ziemlich blöd da... 

2. Wie steht es um eure Notfunkfähigkeit?

Da sieht es schon besser aus. Funkgerät läuft auch im "Normalfall" über Akku, der von Solarzelle aufgeladen wird.

3. Seht ihr den CB-Funk als reelle Möglichkeit zur Kommunikation im Notfall?

Ja, wenn es genügend andere gibt, die Ihr FG über Akku/Batterie betreiben können. Notfalls ließe sich ja über rumstehende Autos noch einiges über die Autobatterie bewerkstelligen. Da im Falle eines großflächigen Stromausfalls die meisten Störungen ebenfalls verschwunden wären, würde sich auch die Reichweite innerhalb von Städten deutlich erhöhen. 

4. Wie steht es um eure Selbstversorgung (Wasser, Nahrungsmittel, ...)?

siehe Antwort zu 1.

5. Welche Lösungen (z.B. Stromversorgung, Funkgeräte, Antennen)
    haben sich aus eurer Sicht bewährt bzw. nicht bewährt?

Für's Funkgerät sollte die vorhandene Stromversorgung (Akku / Solarzelle) ausreichen. Als Antenne hat sich eine endgespeiste Lambda halbe an einem 12m GFK-Mast auf dem Balkon im IV. OG bewährt. Wegen der wegfallenden Störungen (PLC, WLAN, etc.) würde sich auch die Reichweite noch verbessern.

6. Mal ehrlich: Habt ihr für diesen Fall gesetzeskonforme CB-Funkgeräte im Einsatz
    oder leistungsfähigere Amateurfunkgeräte
    (die vielleicht auch im 11m-Band senden können)? 

Die vorhandenen "legalen" Geräte reichen sicher aus. 

7. Würdet ihr erwarten, dass es mit der Funkdisziplin klappt oder würde es
    nach eurer Einschätzung im 11m-Band (oder auf anderen Frequenzen)
    chaotisch zugehen? 

Wo sollten denn die ganzen Chaoten herkommen? Wer ein Funkgerät mit Akku etc. für den angenommenen Fall vorhält, gehört sicher nicht dazu. Außerdem kann man getrost annehmen, dass es sich um eine recht überschaubare Zahl von Funkern handeln wird.

73, 13OT4664 (Norbert)

--

T-Day - an jedem 3. Samstag ab 21:00 Uhr auf Kanal 3 jeder freien Funkanwendung 
(CB-Funk, PMR446 und Freenet)
home of T-Day | KiezTalk.de
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#19

Herbert Saurugg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge,
Blackout-Experte, im Interview mit Marc Friedrich (08. August 2022).

Das vollständige Interview findet man auf YouTube, wenn man als Suchbegriffe
´herbert saurugg marc friedrich´ eingibt.

Frage:
"Kommt im Herbst oder im Winter ein Blackout in Deutschland in Europa?"

Saurugg:
"Das ist eine gute Frage, die natürlich so keiner wirklich beantworten kann.
Aber es gibt derzeit dort sehr viele Dinge, die gleichzeitig kumulieren
und die mir massiv Sorge bereiten."

"Auch wenn es nur zu einer Gasmangellage kommen sollte, die sich abzeichnet,
würde es automatisch auch eine Strommangellage mehr oder weniger bedeuten.
Das heisst grossflächige Abschaltungen und wenn das System dann schon so
instabil ist, dann kann es natürlich auch zu einem grossflächigen Ausfall,
sprich zu einem Blackout kommen."

Frage:
"Das heisst, Du erwartest im Endeffekt die Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls
regional oder auch ein Blackout überregional siehst Du im Herst/Winter als
sehr wahrscheinlich, 50 Prozent, 30 Prozent oder wie ist Deine Einschätzugn damit
der Zuschauer ein Gefühl dafür bekommt, wie prekär ist die Situation?"

Saurugg:
"Also ich würde eher in den oberen Bereich gehen, also Richtung 90 Prozent,
wobei das nicht seriös jetzt festgenagelt werden kann, aber deutlich höher als 50 Prozent."

"Wobei auch sehr unterschiedliche Szenarien möglich sind.
So haben jetzt sehr viele Menschen aus Sorge vor dem Winter
(und Gasheizen nicht mehr möglich), Radiatoren und elektrische
Heizungen eingekauft. Wenn man diese verstärkt auch anschliesst
an das Stromnetz, dann wird es sehr rasch zu lokalen und regionalen
Überlastungen kommen.
Das heisst, dass Trafo-Stationen überlastet sind, die dann abschalten
als Eigenschutz-Massnahme. Das heisst, dass es dann nicht den
grossen Ausfall gibt, aber zumindest regional und es kann durchaus
durch höhere Belastung auch weitere Folgen nach sich ziehen.
Und wie gesagt, wenn wir in die Gasmangellage gehen müssten,
das heisst Gasversorgung rationieren müssten, dann wird diese
möglicherweise nur durchsetzbar sein, wenn man gleichzeitig den Strom abdreht,
weil wenn sich die Menschen und Organisationen nicht an diese
Einsparmassnahmen halten (...), dann ist die einfachste Möglichkeit,
dass man den Strom abschaltet, weil ich das Gassystem damit "einfriere",
damit dann nicht zusätzliche Schäden auftreten. Wenn nämlich der Druck eine gewisse Menge unterschreitet, dann würde das dazu führen, dass
Sicherheitsventile aktiviert werden, die dann manuell wieder in
Betrieb genommen werden müssen. Das heisst vorallem auf
Haushaltsebene, dass jeder Anschluss wieder in Betrieb genommen
werden müsste. Das heisst ein Installteur müsste vor Ort kommen.
Das würde Monate dauern.
Und das Problem ist: Ja die Haushalte werden bis zum Schluss Gas bekommen,
um noch heizen zu können oder kochen zu können, aner die Industrie oder vorallem
die Gaskraftwerke brauchen viek höhere Drücke und wenn der Druck nicht mehr ausreicht, können die nicht mehr produzieren.
Das heisst, auch wenn ich dann noch heizen und kochen kann, habe ich möglicherweise schon eine Strommangellage, weil das Ganze nicht mehr
beherrschbar ist. Daher wird es notwendig sein, dass man eine
Gasmangellage mit einer Strommangellage bewirtschaftet. Das heisst für mehrere Stunden - derzeit im Raum 4 Stunden -
ein gewisses Gebiet komplett abschaltet, weil dann ist das Gassystem "eingefroren",
das heisst auch der Gasverbrauch sinkt und auf der anderen Seite auch eine Überlastung durch
Elektroheizungen wird damit unterbunden, was natprlich beides nicht sehr fein ist,
aber das ist wahrscheinlich noch die einzige Möglichkeit, das noch zu beherrschen.
Wobei keine grosse Sorge ist - auch aus der Blackout-Problematik - wenn man grossflächig
den Strom abschaltet, und wenn es auch für mehrere Stunden dauert, dass es zu
Infrastrukturschäden kommt, vorallem it IT-Systemen. Und daher die Frage, wie können
wir es wieder hochfahren, wenn dort grosse Schäden sind, vorallem, wenn es Produktionsanlagen,
Logistiksysteme, usw. betrifft, wie kriegen wir wieder die Versorgung zum laufen?"
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#20

Horst Lüning ("Der Unterblog" = Unternehmer Blog) empfiehlt auf seinem
YouTube-Kanal CB-Funkgeräte samt guter Antenne zur Kommunikation im Blackout-Szenario.

Link:
https://www.youtube.com/watch?v=I-tHFr-2x5I

Dieses Video wurde innerhalb eines Tages von über 20´000 YouTube-Nutzern
angeschaut und überwiegend positiv kommentiert.

73 de Michael
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