CB-Funk Anmelde- & gebührenfrei / Pro & Contra
#1

Hallo,

In Deutschland ist der CB-Funk seit vielen Jahren anmelde und gebührenfrei.

In der Schweiz wird er es ab dem 1.1.2013 sein.

Viele CB-Funker finden das toll. Einfach Gerät nehmen, einschalten, funken. Kein Papierkrieg. Die "Behörden" wissen nicht, wo der Funker wohnt, da ist es auch nicht so einfach, daß eine Kontrolle vorbeikommt, falls mal was mit der Leistung oder Kanalzahl nicht "stimmt" oder das Gerät irgendeinen Prüfstempel nicht hat oder irgendeine Norm nicht efüllt.

Das war nicht immer so.

Vor 1975 mußte man einen "Bedarf" nachweisen und für jedes Gerät (!) 5 DM (ca. 2,50 Euro) im Monat bezahlen. Nach 1975 mußte man für eine Feststation 15 DM (ca. 7,50 Euro) im Monat bezahlen, nach 1991 für 22 Kanäle 10 DM (ca. 5 Euro) im Monat. Ab 1983 kosteten bis zu 5 Geräte mit 40 Kanälen FM und 12 Kanälen AM erst 10 dann 5 DM im Monat. Eines Tages war alles Anmelde- und Gebührenfrei.

Der wesentliche Vorteil der Anmeldung war: Es war offiziell bekannt, wieviele CB-Funker es gibt. Zwar waren in Deutschland die Zahlen immer etwas "ungenau", weil viele Mobilgeräte (z.B. mit 12 Kanälen AM/FM, 22 Kanälen FM oder 40 Kanälen nur FM) anmelde- und gebührenfrei waren, aber es gab wenigstens Zahlen.

Wenn die CB-Funker Forderungen stellten, dann wußte die Politik, es gibt - z.b. 100.00 CB-Funker und da sind auch Wähler drunter, da müssen wir was tun.

Nehmen wir den ADAC. Der hat über 17 Millionen Mitglieder . Wenn der ADAC eine Forderung im Namen der Autofahrer stellt, hat das bei der Politik gewicht.

Wenn CB-Funk-Organisationen Forderungen stellen, fragt die Politik, wieviele sind das?

Keiner weiß es.

Also gibts keine CB-Funker mehr. Unwichtig. Nächstes Thema.

Das Problem: Es gibt (und gab) keinen richtigen Gegenwert für eine monatliche Gebühr, die dem Funker was nutzen würde. Viele Funker bevorzugen die Freiheit, zu tun und zu lassen, was sie wollen.

Es fehlt dem CB-Funk aber auch ein Zweck, der ihn nützlich und sinnvoll erscheinen läßt - gerade bei der Mehrheit, die nicht funkt. Und so besteht immer die Gefahr, daß der CB-Funk als "überflüssig" angesehen wird und der Spaß am Funken durch neue Vorschriften, die einfach erlassen werden, ohne die Nutzer zu fragen oder ihnen zuzuhören, eingeschränkt wird.

Die aktuellen Vorschriften mit ERP-Leistung oder EIRP-Leistung, die strenggenommen ein glatter Verstoß gegen CEPT-Richtlinien und EU-Handelsrecht sind, sind so ein Beispiel.

Wie könnte eine Lösung aussehen?

CB-Funk sollte eine moderate Gebühr von maximal 10-20 Euro im Jahr kosten. Dafür müsste ein genau definierter Kundenservice geboten werden. Die CB-Funker müßten eine offizielle Anerkennung erfahren und in alle Entscheidungen, die sie betreffen können, von vorneherein einbezogen werden und ein Recht auf Anhörung haben.

Wie seht Ihr das?

73 & 55 (Gruss)
Henning Gajek
CB: Bad Dürkheim 23 / Bravo Delta 23 / 13HN23
QRV seit 1977
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CB-Funk Anmelde- & gebührenfrei / Pro & Contra - von - 02.04.2012, 08:33
RE: CB-Funk Anmelde- & gebührenfrei / Pro & Contra - von - 08.04.2012, 12:10
RE: CB-Funk Anmelde- & gebührenfrei / Pro & Contra - von - 09.04.2012, 16:46
RE: CB-Funk Anmelde- & gebührenfrei / Pro & Contra - von - 10.04.2012, 21:23
RE: CB-Funk Anmelde- & gebührenfrei / Pro & Contra - von - 11.04.2012, 09:02

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